Ab August 2026 haben alle Kinder der ersten Klasse einen Anspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung. In den Folgejahren bis 2030 soll das Angebot ausgeweitet werden, sodass allen Kindern im Primarbereich eine Ganztagsbetreuung zusteht. Doch was bedeutet das für die betroffenen Akteure?
Für diesen wichtigen Austausch und eine gemeinsame Strategieentwicklung haben sich der Märkische Kreis sowie die Kreise Soest, Olpe und der Hochsauerlandkreis zusammen mit der REAB NRW bei drei Terminen mit der Zukunft der offenen Ganztagsbetreuung (OGS) in NRW beschäftigt. Ziel der Entwicklungswerkstatt „Ganztag in Südwestfalen“ war es unter anderem, Gestaltungsmöglichkeiten für die Ganztagsbildung und wichtige kreisinterne Strategien, wie etwa zu den Themen Qualitätsentwicklung und zielgerichteter Kommunikation, zu erarbeiten. Besonders wertvoll war auch die Zusammensetzung der unterschiedlichen Akteure, die im Rahmen der Entwicklungswerkstatt an einen Tisch gebracht wurden. Dazu zählten nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bildungsbüros, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Schulaufsichten, OGS-Träger, Beraterinnen und Berater im Ganztag (BiG) und des Kreisjugendamtes. Unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven sorgten immer wieder für einen regen Austausch und neue Impulse. „Ein solches Projekt ist ohne ein entsprechendes Netzwerk und die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure gar nicht möglich“, erklärte auch Alexandra Hübenthal, die das Projekt als pädagogische Mitarbeiterin für den Märkischen Kreis betreute. Sie ergänzte: „Wir sind froh und dankbar für die tolle Arbeit der REAB NRW, die unsere Kreise bei den ersten Schritten der anstehenden Herausforderungen begleitet hat.“
Die ersten Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung sind getan
Wie viel seit Starttermin passiert ist, erstaunte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der verschiedenen Ressorts und Kreise. Auf einem Zeitstrahl visualisierten sie die Meilen- und Stolpersteine ihrer bisherigen Arbeit, die wichtige Impulse für die anschließende Arbeitsphase lieferten. Hier bekamen die Kreisteams die Möglichkeit zu überlegen, wie sie die bisher gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen zukünftig nutzen wollen. In der anschließenden Diskussion ging es vor allem darum, Wissen und aktuelle Informationen zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu teilen. Ein Punkt, den auch die Referentinnen und Referenten der Bezirksregierung Arnsberg, der Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ NRW sowie der Fachberatung des LWL-Landesjugendamtes zum Abschluss der Veranstaltung noch einmal aufgriffen. Ziel des gemeinsamen Austausches soll es vor allem sein, auch dauerhaft Themen, Informationen und Ideen zu bündeln.
Klar ist auch nach dem dritten Treffen im Kreishaus Lüdenscheid: Vor der Ausweitung der Ganztagsbetreuung 2026 gibt es noch viel zu tun, aber die Kreise haben mit dem Austausch und der Erarbeitung gemeinsamer Strategien wichtige Schritte für die Unterstützung, Beratung und Vernetzung geleistet. Aufgrund der positiven Rückmeldungen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer plant die untere Schulaufsicht im Schulterschluss mit dem Regionalen Bildungsbüro MK und anderen Partnern außerdem weitere pädagogische Formate, um an den wichtigen fachlichen Austausch anzuknüpfen.