Experte in der Kunststoffverarbeitung: Böhm Plast Technology kommt ohne fossile Brennstoffe aus

Seit mehr als 70 Jahren sind sie Experte in der Kunststoffverarbeitung: Böhm Plast Technology, ehemals Klaes Kunststoffe. Wie sich das Neuenrader Unternehmen entwickelt hat und frei von fossilen Brennstoffen geworden ist, darüber sprachen Landrat Marco Voge und GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder bei einem Unternehmensbesuch mit den Geschäftsführern Detlev und Dennis Böhm.

Fast jeder hat wahrscheinlich beim Öffnen und Schließen von Türen schon ein Produkt von Böhm Plast Technology, früher Klaes Kunstoffe, in der Hand gehabt: Mit Türgriffen aus Hartplastik, früher als Bakelite namhaft, ist das Unternehmen bekannt geworden. Am Neuenrader Firmensitz werden heute verschiedenste Produkte aus Kunststoff hergestellt. Über das Familienunternehmen informierten sich Landrat Marco Voge und Jochen Schröder, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Wirtschaft- und Strukturförderung im Märkischen Kreis.

Experte im Bereich Kunststoffverarbeitung

„Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat unser Betrieb mehr als 3.000 Kunststoffprodukte entwickelt. Neben unseren bekannten Türgriffen gehören dazu auch zum Beispiel Griffe für Bratpfannen und anderes Kochgeschirr. Diese werden in der Spritzgussfertigung hergestellt“, erzählte Geschäftsführer Detlev Böhm. Er ist seit 1987 bei Böhm Plast Technology beschäftigt. Seit 2015 leitet er das Unternehmen. Gemeinsam mit seinem Sohn Dennis Böhm, der ebenfalls in der Geschäftsführung ist, liegt die Expertise auf dem Bereich Kunststoffverarbeitung.

„Wir bringen Kunststoffe mit verschiedenen Techniken in Form. Das ist unser Spezialgebiet, das wir seit 2019 unter dem Namen Böhm Plast Technology von der 1949 gegründeten Klaes Kunststoffe GmbH weiterführen“, sagte Dennis Böhm. Der studierte Wirtschaftsingenieur ist stolz auf die Entwicklung des Betriebs. Mit seinem Team aus mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können durchschnittlich mehr als 30.000 Kunststoffteile pro Tag im Zwei-Schicht-Betrieb produziert werden. Weitere Geschäftsfelder liegen zum Beispiel im Werkzeugbau- und Konstruktion, Metallumformung beim Herstellen von Stanzteilen und Lasergravieren. Auch Ventilbaugruppen, die zum Druckgaren in Schnellkochtöpfen eingebaut werden, stellt Böhm Plast Technology her. Alles Bereiche, die mit der Kunststoffverarbeitung verknüpft sind.

Frei von fossilen Brennstoffen

Große Bedeutung bei allen Produktionsschritten hat für das Geschäftsführerduo Detlev und Dennis Böhm das Einsparen von Energie. „Wir haben 33 Spritzgussmaschinen und sind seit Januar 2024 frei von fossilen Brennstoffen. Dazu wurden ebenso alle Ölheizungen entfernt. Alternativ nutzen wir die Abwärme der Maschinen“, erklärte Detlev Böhm. Hervorzuheben sei auch „die Photovoltaikanlage. Sie liefert 40 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs. Die weiteren 60 Prozent sind Ökostrom, insbesondere Strom aus Wasserkraft, aus der Region.“ Um die Energieeffizienz weiter zu steigern, wurden zuletzt drei Wärmepumpen installiert.

Landrat Marco Voge und GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder zeigten sich beeindruckt von den Entwicklungen des Betriebs. „Unsere Unternehmen in der Region packen die Herausforderungen aktiv an. Das zeigt sich hier im Unternehmen an der Macher-Mentalität, besonders im Bereich Energie und Nachhaltigkeit. Böhm Plast Technology ist ein Vorzeigebetrieb für das Einsparen von fossilen Brennstoffen und moderner Energieversorgung. Aber auch auf moderne Arbeitsabläufe und Innovation wird großer Wert gelegt“, sagte Landrat Marco Voge. „„Ihre Produktvielfalt ist spannend und über den Märkischen Kreis hinaus bekannt. Außerdem ist ihr Einsatz im Bereich Energieeinsparungen vorbildlich““, fasste GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder zusammen.

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