Der Glasfaserausbau in Wohngebieten – das sogenannte Bundesförderprogramm „3. Call“ – ist nahezu abgeschlossen. Das berichtete Gigabit- und Mobilfunkkoordinator Matthias Pohl im Ausschuss für Digitalisierung und E-Government. Nahezu, weil in Plettenberg-Hilfringhausen 13 Adressen noch nicht versorgt werden konnten. Hier wird eine Bahnquerung gebaut. Bis zum Jahresende aber sollen die Haushalte angeschlossen sein.
Unabhängig davon ist das mit einem Volumen von 60,45 Millionen Euro geförderte Projekt ein Erfolg. Die Rückmeldequoten in den Kommunen, in denen die Eigentümer bezüglich eines vollständig geförderten Glasfaseranschlusses kontaktiert worden sind, waren sehr gut und liegen durchschnittlich bei rund 92 Prozent. Sehr viele Rückmeldungen gab es zum Beispiel in Schalksmühle (rund 95 Prozent), Balve (rund 94,5 Prozent), Meinerzhagen, Kierspe und Neuenrade (jeweils rund 94 Prozent). Pohl: „Damit findet nun eines der deutschlandweit größten Glasfaserförderprojekte mit rund 24.500 FTTH-Adressen seinen Abschluss. Nachträgliche Hausanschlüsse sind weiterhin möglich.“
Der Ausbau für schnelles Internet im 6. Call soll 2025 abgeschlossen sein. Dann können weitere 6.650 Adressen mit einem Tempo von bis zu 1 Gbit/s (Gigabit pro Sekunde) surfen. Der Märkische Kreis und die Telekom haben dazu bereits im Mai 2022 einen Vertrag unterschrieben. Die Telekom wird rund 3.100 Kilometer Glasfaser verlegen und 551 neue Glasfaserverteiler aufstellen. Finanziert wird das Projekt mit Bundes- und Landesmitteln sowie kommunaler Eigenanteile in Höhe von rund 98,8 Millionen Euro.
Anschlüsse sind unter anderem bereits in Hemer (64 Prozent), Plettenberg (54 Prozent), Halver (40 Prozent), Herscheid (33 Prozent) und Iserlohn (15 Prozent) fertiggestellt und betriebsbereit. Auch hier ist die Förderakquise mit 85 Prozent aller Haushalte beachtlich – in anderen Regionen liegt sie zum Teil bei rund 30 Prozent. Und wer den Glasfaserhausanschluss im Fördergebiet des 6. Calls noch nicht bestellt hat, kann dies weiterhin tun, berichtete Matthias Pohl (www.telekom.de/glasfaser).
„Graue Flecken“: Ausschreibung bestenfalls Ende des Jahres
In der Angebotsphase befindet sich das „Dunkel-Graue-Flecken-Programm“, bei dem der Bund für den Glasfaserausbau weitere Fördermittel in vorläufiger Höhe von 12,5 Millionen Euro bereitstellt. Mit den Fördermitteln können dann auch jene Adressen im Märkischen Kreis mit Glasfaserhausanschlüssen versorgt werden, bei denen in den kommenden Jahren kein Netzbetreiber selbst aktiv wird. Anhand eines Markterkundungsverfahrens und Branchendialogen wurden rund 2.600 Adressen im Kreisgebiet identifiziert, die nun auf einen geförderten Glasfaseranschluss in den nächsten Jahren hoffen können. Diese Adressen erstrecken sich über alle 15 Kommunen im Märkischen Kreis. Pohl: „Wir hoffen, dass wir die europaweite Ausschreibung bis Ende des Jahres abschließen können.“
Grundlage der Förderzusage ist die Gigabit-Richtlinie 2.0 des Bundes. Danach fördert der Bund den Breitbandausbau in Gebieten mit Adressen, für die kein Glasfaseranschluss oder ein Kabel-TV-Anschluss verfügbar beziehungsweise geplant ist.
Glasfaser im eigenwirtschaftlichen Ausbau
Beim Thema Glasfaser im eigenwirtschaftlichen Ausbau konnte Pohl folgendes berichten:
- Telekom / Glasfaser Plus:
Abgeschlossene Ausbaugebiete in: Altena, Balve, Neuenrade, Plettenberg, Werdohl.
Im Ausbau / in Planung befindliche Ausbaugebiete in: Lüdenscheid, Iserlohn, Halver, Herscheid, Kierspe, Meinerzhagen.
Telemark:
- Straßen / Adressen überwiegend in Iserlohn & Menden
- Diverse Anschlüsse kreisweit
- Wohnungswirtschaft (IGW) in Iserlohn.
WestConnect:
Im Ausbau befindliche Ausbaugebiete in: Menden und Neuenrade.
- Unsere Grüne Glasfaser (UGG):
Im Ausbau befindliche Ausbaugebiete in: Halver, Hemer, Menden, Altena, Nachrodt-Wiblingwerde, Lüdenscheid, Iserlohn.