Jugendhilfeausschuss wurden Entwicklungen der Fallzahlen und Kosten in den Bereichen des Kreisjugendamtes vorgestellt. Thematisiert wurden zudem die wachsenden Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe. |
Ein zentrales Thema im Jugendhilfeausschuss war die Entwicklung der Fallzahlen in der Jugendhilfe, insbesondere bei stationären und ambulanten Maßnahmen sowie in der Familienpflege. Die Kosten in diesen Bereichen haben sich weiter erhöht. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in der Kinderbetreuung: Für das Jahr 2025 ist eine Steigerung der Ausgaben um rund eine Million Euro auf knapp 18,8 Millionen Euro vorgesehen. Die Kostensteigerung in den Kommunen ohne eigenes Jugendamt resultiert unter anderem aus höheren Kind-Pauschalen, gestiegenen Mietkosten und neuen Förderprogrammen wie dem Kita-Helfer-Programm.
Maßnahmen zur Steuerung
Um die Qualität der Jugendhilfe im Zuständigkeitsbereich sicherzustellen, setzt das Kreisjugendamt auf eine Reihe von Maßnahmen. Dazu zählen unter anderem:
- Die Gründung einer Entgeltkommission zur Kostenkontrolle.
- Der Ausbau der Zusammenarbeit mit Beratungsstellen.
- Die Stärkung des Pflegekinderwesens als Alternative zur Heimpflege.
- Modellprojekte wie das Pooling von Schulbegleitungen – ein Modell, bei dem Schulbegleitungen (auch Integrations- oder Inklusionshilfen genannt) nicht mehr ausschließlich individuell einem einzelnen Kind zugewiesen werden, sondern mehrere Schülerinnen und Schüler gemeinsam von einer oder mehreren Schulbegleitungen unterstützt werden.
- Eine externe Personalbemessung gemäß den Vorgaben des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG).
Einstimmig fiel im Jugendhilfeausschuss die Entscheidung, neun neue Stellen im Jugendamt zu schaffen, die auf die Haushaltsjahre 2025 (fünf) und 2026 (vier) aufgeteilt werden. Ziel dieser personellen Verstärkung soll es sein, das Jugendamt strukturell, fachlich und personell zukunftsfähig aufzustellen, um den aktuellen sowie zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.
Ausblick
Angesichts allgemeiner Kostensteigerungen und begrenzter Handlungsspielräume bleiben die Herausforderungen groß. Deshalb will der Kreis die enge Zusammenarbeit mit freien und öffentlichen Trägern fortsetzen, um bestmögliche Rahmenbedingungen für Kinder, Jugendliche und Familien zu gewährleisten.