Das On-Demand-Mobilitätsangebot in Meinerzhagen und Valbert ist bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr beliebt. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass auch im Kreistag in Lüdenscheid wieder viele Einwohner der Stadt und der Gemeinde vor Ort waren. Im neuen Sitzungssaal des Kreishauses wollten sie erfahren, wie es ab dem 1. Januar 2025 mit dem Projekt „BEA“ weitergeht.
„BEA“ – das steht „Bestellen, Einsteigen, Ankommen“ und hat sich etabliert. Dank einer App lassen sich Fahrten flexibel planen und buchen. Mit Fördermitteln des Landes in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro und einem Eigenanteil des Kreises von 436.745 Euro war das bedarfsgerechte Pilotprojekt angelaufen und wird seitdem gut angenommen. Zum 31. Dezember dieses Jahres endet aber das Förderprogramm des Landes. Die weitere Finanzierung erfolgt somit vorerst ohne Fördermittel.
Die Kreisverwaltung machte ihre Hausaufgaben und beauftragte ein Unternehmen (rms GmbH) damit, verschiedene Szenarien zu prüfen, die weiterhin eine Fortführung des On-Demand-Verkehrs ermöglichen, aber mit Blick auf die Haushaltslage auch weniger kostenintensiv sind.
Im Kreistag hatten mehrere Fraktionen Anträge zum Fortbestand des On-Demand-Angebots eingereicht. Der politische Wille, das beliebte Projekt auch über das Jahresende hinweg fortzuführen, war somit mehrheitlich gegeben. Nach einer Sitzungsunterbrechung wurden folgende gemeinsame politische Beschlussfassungen auf den Weg gebracht:
- Der Betrieb von „BEA“ wird ausgeschrieben und soll ab dem 1. Januar 2025 für den Zeitraum von zwei Jahren (bis zum 31. Dezember 2026) fortgesetzt werden.
- Bei nicht rechtzeitig stornierten Fahrten werden zukünftig Gebühren erhoben.
- Erhoben wird ein sogenannter „Komfortzuschlag“ – außer für den Schülerverkehr.
- Umgesetzt werden soll das „Szenario M“, um den Bedürfnissen von Schülern und Berufspendlern gerecht zu werden. Bedeutet: Die Betriebszeiten werden an den Tagen Montag bis Freitag so angepasst, dass neben den regulären Fahrten am Vormittag und Nachmittag auch Fahrten in den stark frequentierten Morgen- und Abendstunden ermöglicht werden. An Samstagen werden die Betriebsstunden bedarfsgerecht in den späten Nachmittag und frühen Abend verlagert. Am Sonntag wird weiterhin kein Betrieb angeboten.
- Die Stadt Meinerzhagen soll sich 2025 und 2026 mit jeweils 100.000 Euro an der Finanzierung beteiligen. Kommt es zu einer Kostensteigerung, tragen der Kreis und die Stadt Meinerzhagen diese mit jeweils 50 Prozent.
- Im Nahverkehrsplan MK wird sich der Kreistag dem Thema „On-demand-Verkehre“ widmen und erörtern, wie gegebenenfalls ein Modell für den gesamten Märkischen Kreis aussehen könnte.
„Energiemonitor“ für den Kreis
Einstimmig (bei vier Enthaltungen) beschloss der Kreistag, dass die Kreisverwaltung die Westenergie AG beauftragt, einen „Energiemonitor“ für den Märkischen Kreis umzusetzen.
Außerdem soll ein Konzept zur zukünftigen Energieversorgung ausgeschrieben werden, inklusive einer Analyse des aktuellen und zukünftigen Energiebedarfs, mit Potenzialen und Handlungsempfehlungen. Das Konzept soll mögliche Synergien insbesondere auch mit Wasserstoff nutzen und Szenarien für den Energiemix entwickeln. Zusätzlich sollen regionale Partner wie die Fachhochschule Südwestfalen eingebunden werden.
Telefon-Service für Städte und Gemeinden
Seit 2018 wickelt der Märkische Kreis bereits Anrufe für die Stadt Kierspe ab. Eine Zusammenarbeit, die sich bewährt hat. Neben der Stadt Halver könnten zukünftig auch weitere Städte und Gemeinden folgen, für die der Kreis die Anrufe entgegennimmt. Der Kreistag gab am Donnerstag „Grünes Licht“ für eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die interkommunale Zusammenarbeit im Telefon-Service zwischen dem Märkischen Kreis und interessierten Städten und Gemeinden.
Keine Abstimmung über Antrag zum Festakt
Auf Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen wurde über die Festveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum des Märkischen Kreises am 6. September 2025 debattiert, die in der Balver Höhle stattfinden soll – ohne Entscheidung. Die wurde auf den nächsten Sitzungslauf vertagt.