„Pepper’s Ghost“: Historische Akteure werden an der Luisenhütte zum Leben erweckt

Wer am Sonntag, 5. Mai, den offiziellen Saisonstart der Luisenhütte in Balve-Wocklum besucht, der darf sich auf eine digitale Neuheit freuen: die „Pepper’s Ghost“-Technik. Historische Akteure der ehemaligen Hochofenanlage werden dabei zum Leben erweckt.

Was ist in der ältesten, mit vollständiger Einrichtung erhaltenen Hochofenanlage Deutschlands, eigentlich passiert? Wer hat hier im 18. und 19. Jahrhundert gearbeitet? Und was wurde genau gemacht? Auf diese und weitere Fragen gibt es in der Luisenhütte in Balve-Wocklum nun auch digitale Antworten. Denn die Geschichte der Verhüttung und Verarbeitung von Eisen ist jetzt multimedial erlebbar. Historische Figuren wie der Hüttenmeister Franz Lichte werden mittels der „Pepper‘s-Ghost“-Technik zu Geschichtenerzählern. Die innovative Technologie macht darüber hinaus historische Protagonisten wie den Gießer, den Tagelöhner, den Hüttenschreiber oder den Konstrukteur der Winderzeugungsanlage und der Gebläsedampfmaschine quasi wieder lebendig. Durch den optischen Trick von „Pepper's Ghost“ erscheinen sie wie Hologramme vor den Augen der Besucher und vermitteln auf eindrucksvolle Weise Informationen zu den Arbeitsabläufen, Arbeitsbedingungen und zur Industriegeschichte der Luisenhütte.

„Wir arbeiten mit der ‚235 Media GmbH‘ zusammen“, berichtet Stephan Sensen, Museumsleiter des Märkischen Kreises, der die Drehbücher für die historischen Protagonisten geschrieben hat und bei der Aufzeichnung live im Studio vor Ort war. Aufgenommen wurden die Videos im „Planet Nippes“-Studio in Köln – mit sehr viel Liebe zum Detail. Beim Casting wurden die Darsteller sogar nach historischen Bildern ausgewählt. Vom jüngeren Bruder des Hüttenmeisters Franz Lichte gibt es zum Beispiel ein Foto. Der Schauspieler sieht ihm sehr ähnlich.

Die „Peppers-Ghost“-Projektionen sind nicht die einzigen Neuheiten, die Besucherinnen und Besucher beim offiziellen Saisonstart, dem Museumsfest am Sonntag, 5. Mai, ab 11 Uhr sehen können. Das Erkalten des Eisens im Gießbett der Gießhalle ist ebenfalls ein neuer Effekt. Ein digitaler Informationsbereich informiert Interessierte auf Deutsch, Englisch und nun auch auf Niederländisch. „Bis zu 10.000 Menschen besuchen unsere Luisenhütte im Jahr. Acht Prozent der Gäste kommen dabei aus dem Ausland, davon 40 Prozent aus den Niederlanden“, berichtet Museumsleiter Stephan Sensen.

Investition in die Zukunft

Die Gesamtmodernisierung der Luisenhütte in Balve-Wocklum ist eine Investition in die Zukunft. Sie kostet rund 420.000 Euro und wird zu 90 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert (Förderprogramm „Heimatzeugnis“). Die restlichen zehn Prozent werden vom Förderverein Luisenhütte getragen. Die digitale Technik ist ein Baustein des „Geschichtsparks Balve“, bei dem historische Punkte neugestaltet und mit Wanderwegen verbunden werden.

Museumsfest am 5. Mai

Mit dem Museumsfest für die ganze Familie feiert die Luisenhütte in Balve-Wocklum am Sonntag, 5. Mai, ihren Saisonstart. Museumspädagogik und Mitmach-Aktionen für Kinder, viel Musik und kulinarische Genüsse laden von 11 bis 18 Uhr zum Verweilen ein. Der Eintritt ist frei.

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