Dass der Bau- und Straßenausschuss am Dienstag in der Regenbogenschule in Hemer tagte, hatte einen konkreten Grund. Manfred Fischer stellte als Leiter des Gebäudemanagements das Ausbaukonzept für die Förderschule des Märkischen Kreises mit dem Schwerpunkt „Sprache“ vor.
Auch unabhängig vom Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz ab dem Jahr 2026 hat die Regenbogenschule in Hemer zu wenig Platz. Zum Beispiel für wechselnde Arbeits- und Sozialformen, Entspannungsphasen oder auch für Bewegung und Ruhe. Der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab dem 2026 würde die Raumnot massiv verschärfen. Dem will der Märkische Kreis vorbeugen. Durch den Ausbau der Förderschule soll der zwingend erforderliche Bedarf geschaffen werden. Ziel: mehr Flexibilität durch mehr Fläche.
Geplant ist, linksseitig der Regenbogenschule das Dachgeschoss auszubauen. Dafür soll das Dach ebenso wie die dortige Photovoltaikanlage zunächst abgebaut und dann – analog zu den Nachbarräumen – neu aufgebaut werden. Die spätere, multifunktionale Raumnutzung soll den individuellen Bedürfnissen der Kinder entsprechen. Dafür hat es im Vorfeld konstruktive Gespräche mit der Schulleiterin Stephanie Henning und dem gesamten Kollegium gegeben, berichtete Manfred Fischer im Bauausschuss. Nach dem Ausbau, der in den Sommerferien 2025 starten und etwa ein Jahr später beendet sein soll, hat die Regenbogenschule in Hemer etwa 160 Quadratmeter an zusätzlicher Fläche zur Verfügung. Allen Kindern kann damit ein OGS-Angebot gemacht werden.
Ein grober Kostenanschlag beläuft sich auf 1,4 Millionen Euro. Der Märkische Kreis erhält für die Baumaßnahme zum OGS-Ausbau eine Förderung von 85 Prozent vom Land NRW, höchstens aber 843.000 Euro.
Hintergrund
Die Regenbogen-Schule ist eine Förderschule in Trägerschaft des Märkischen Kreises mit dem Schwerpunkt „Sprache“. Sie wird von etwa 160 Kindern aus Menden, Hemer, Balve und Iserlohn besucht, die einen umfassenden Unterstützungsbedarf im Bereich der Sprachentwicklung haben. Der Unterstützungsbedarf kann sich auf Beeinträchtigungen oder Entwicklungsverzögerungen des Sprechens, der Aussprache, der Satzbildung, des Wortschatzes sowie des Sprachverständnisses beziehen. Zudem können Störungen im Bereich der Wahrnehmung, des Bewegungsverhaltens, der Konzentration und des Sozialverhaltens vorliegen.
20 Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere pädagogische Kräfte unterrichten die Schülerinnen und Schüler. Derzeit werden im Offenen Ganztag etwa 60 Kinder in vier Gruppen gefördert und betreut. Die Schule ist zwei- bis dreizügig. In einer Klasse sind maximal 17 Kinder.