Rufbereitschaft der Umweltbehörde: 76 Einsätze im Jahr 2024

Die 24-Stunden-Rufbereitschaft der Umweltschutzbehörden des Märkischen Kreises sorgt dafür, dass Schäden nach Unfällen, Betriebsstörungen und sonstigen Ereignissen, bei denen umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden, beseitigt und insbesondere Gefahren für Grund- und Oberflächenwasser schnell eingedämmt werden.

Der Schutz von Oberflächengewässern, des Grundwassers, des Bodens und die Abwehr von sonstigen Gefahren erfordern im Ernstfall schnelle Sofortmaßnahmen. Sie werden mit Polizei, Feuerwehr und örtlichen Ordnungsbehörden bzw. Umweltschutzbehörden abgestimmt. Deshalb hat die Umweltbehörde des Märkischen Kreises gemäß Vorgabe des Landes eine 24-Stunden-Rufbereitschaft.

76 „Umweltalarme“ stehen 2024 in der Statistik, einer weniger als im Jahr 2023. Darunter versteht man beispielsweise auslaufende Betriebsstoffe bei Verkehrsunfällen oder Schadensereignisse im produzierenden Gewerbe, bei denen umweltgefährdende Stoffe freigesetzt werden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rufbereitschaft der Umweltbehörde rücken zu jeder Tages- und Nachtzeit aus, sobald eine akute Gefahr für Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser oder die Atmosphäre besteht oder bestehen könnte. 2024 bedeutete dies acht Einsätze am Wochenende beziehungsweise an Feiertagen sowie 39 an den normalen Arbeitstagen innerhalb der Dienstzeit und 29 nach Dienstschluss.
Durch Behörden oder Bürgerinnen und Bürger wird im Ernstfall zunächst der „Meldekopf“, also die Kreisleitstelle im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum Rosmart alarmiert. Von der Leitstelle aus werden die Einsätze koordiniert, und bei Bedarf auch die im Dienst befindliche Person der Umweltbehörde informiert. Vor Ort erfolgen in der Regel Sofortmaßnahmen der Feuerwehr (etwa eine Ölsperre in einem Gewässer) und Folgemaßnahmen unter Koordinierung der behördlichen Person – etwa die Sicherung von anderen Gewässern, von Ufern oder das Aufsaugen von Schadstoffen. Kann im Nachgang ein Schadensverursacher ermittelt werden, verschickt die Umweltbehörde einen Kostenbescheid.

Fahrzeugdefekte bilden Schwerpunkt

Unfälle oder Defekte an Fahrzeugen machten im Vorjahr die meisten Umweltalarmierungen erforderlich (42 Prozent), gefolgt von Bränden (11 Prozent) und Ereignissen aus der Produktion (8 Prozent) gleichauf mit Heizöl- bzw. Kraftstofflagern. Lüdenscheid (28 Prozent) und Kierspe (10 Prozent) lagen im Kommunenvergleich vorne. 89 Prozent der Einsätze fanden glücklicherweise außerhalb von Wasserschutzgebieten statt. Bei 49 Prozent der Alarmierungen waren Oberflächengewässer betroffen; in 41 Prozent der Fälle war das Grundwasser tangiert. Nur bei 3 Prozent der Einsatz kam es zu Fischsterben.

Die gute Nachricht: Die Zahl der Einsätze ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Den 76 Einsätzen in 2024 stehen 77 in 2023, 81 in 2022 und 108 in 2021 gegenüber. „Nach einem Höhepunkt 2021 mit insgesamt 108 Alarmierungen fällt die Bilanz generell etwas niedriger aus als zuvor. Das könnte mit der A45-Sperrung und den dadurch umgeleiteten Lkw zusammenhängen“, vermutet Fachdienstleiter Dr. Johannes Osing. „Eine Trendeinschätzung für Schadensfälle, die auch von der Industrie und Privathaushalten herrühren und nicht zuletzt durch das Wetter beeinflusst werden können, ist aber nicht zuverlässig möglich“, ergänzt er.

×