Wer im Märkischen Sauerland in den Wald geht, trifft regelmäßig auf dieses Wegzeichen: Ein weißes „W“ auf grünem Grund, die Sauerland-Waldroute. Über 246 Kilometer führt sie vom westlichen bis ins östliche Sauerland, von Iserlohn nach Marsberg. Rund 37 Kilometer des Gesamtweges liegen im Märkischen Sauerland. Jetzt wurde die Sauerland-Waldroute erneut mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet und weist somit eine hervorragende Qualität für die Wanderer von heute aus. |
Auf die Nachzertifizierung der Sauerland-Waldroute arbeiteten zahlreiche Akteure hin: Es wurden Informationstafeln gereinigt, Wegepfosten aufgestellt und naturnahe Pfade in Schuss gesetzt, sodass der Deutsche Wanderverband im Herbst 2024 die Qualitätskriterien überprüfen konnte. Um die aktuellen Standards im Kernkriterium der naturnahen Wege zu erfüllen, wurden im Vorfeld kleinere Wegeabschnitt in enger Abstimmung mit den kommunalen und privaten Waldbesitzern und weiteren Partnern umgelegt. Koordiniert und vorbereitet wurde die Nachzertifizierung durch den Geschäftsführer Jens Hoheisel im Naturpark Arnsberger Wald, der Träger der Sauerland-Waldroute ist, sowie Janine Plugge als Projektleiterin.
„Das Bild unserer Sauerländer Wälder hat sich in den vergangenen Jahren durch den Borkenkäfer stark verändert“, berichtet Janine Plugge. „Wo der Wanderer vorher ein Meer aus Bäumen fand, sind heute prächtige Weitsichten und Ausblicke entstanden, über die man den Bäumen der Aufforstung beim Wachsen zusehen kann“, hebt sie den positiven Aspekt hervor, lässt aber die besondere Herausforderung nicht unerwähnt: „Leider sind in dem Zuge auch Markierungsträger durch die Abholzung der Borkenkäferbestände verloren gegangen und wo einst Pfade waren, wurde Schotter zu Befestigung der Wege ausgebracht. Dennoch konnten wir die Herausforderung zusammen mit unseren Partnern und Partnerinnen meistern und die Zertifizierung wieder ins Sauerland holen. “
Der Fernwanderweg musste sich einem strengen Kriterienkatalog des Deutschen Wanderverbandes bestehend aus sieben Kern- und 23 Wahlkriterien stellen. Bewertet wurden unter anderem Bereiche wie natürliche Stille, naturnahe Gewässer oder eindrucksvolle Aussichten, die sich auf den 246 Kilometern durch das Sauerland zur Genüge bieten. Das Kriterium des Erlebnispotenzials erfüllt die Sauerland-Waldroute mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Naturattraktionen am Wegesrand in jeglicher Hinsicht. Herrliche Aussichten über die Mittelgebirgsregion oder Inspirationen durch die Geschichten der Sagenstationen – die Sauerland-Waldroute hat so einiges zu bieten.
Um kaum eine Region ranken sich so viele Mythen und Sagen wie um das westliche Sauerland. Die Sagenstationen am Wegesrand lassen Wanderer manchmal gruselig, manchmal humorvoll auf den Weltenhund oder die Sieben Jungfrauen treffen. Auf schaurige Plätze, an denen Wichte, Hexen und geisterhafte Baumeister ihr Unwesen getrieben haben sollen, trifft man auf der Sauerland-Waldroute ebenfalls.
In 19 Etappen mit einer Länge von fünf bis fast 22 Kilometern kann der Wanderer sich den Fernwanderweg aufteilen. Zahlreiche Zuwege führen von verschiedenen Ortschaften aus zur Route und einzelne Etappen lassen sich auch als örtliche Rundwege gestalten.
Das Projektteam der Sauerland-Waldroute beim Naturpark Arnsberger Wald freut sich zusammen mit den Touristikern der Partnerorte und den Ranger Südwestfalen vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, die gemeinsam zur Erreichung des Zertifikats beigetragen haben.
Weitere Informationen: www.sauerland-waldroute.de