Trockenheit, Waldbrände, Stromausfälle: Einsatzkräfte üben im BRZ für den Ernstfall

Mit einer „Stabsrahmenübung“ hat der Brand- und Bevölkerungsschutz des Märkischen Kreises gemeinsam mit Führungskräften von Feuerwehren, THW und Hilfsorganisationen sowie dem Institut der Feuerwehr NRW die Zusammenarbeit im Katastrophenfall geübt. Szenario waren großflächige Waldbrände und Stromausfälle in Folge einer Hitzewelle.

Rückblick: Es ist der 21. Juli 2022, als an einem sehr heißen Sommertag ein Waldbrand im Grenzbereich zwischen Altena und Iserlohn entfacht. Rasend schnell breitet er sich auf einer Fläche von bis zu 150.000 Quadratmetern aus – also etwa 19 Fußballfelder. Ein außergewöhnlich großer Kräfte- und Materialeinsatz ist erforderlich. Feuerwehren, Polizei, Technisches Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Regionalforstamt und auch Landwirte aus der Region arbeiten Hand in Hand für den Bevölkerungsschutz. Mit Erfolg: Dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten kann der Waldbrand eingedämmt, gelöscht und ein Übergreifen des Feuers auf Gebäude verhindert werden. Eine herausragende Gemeinschaftsleistung, die zeigt: auf die Einsatzkräfte im Märkischen Kreis ist jederzeit und überall Verlass!

Um diese Professionalität zu stärken, hat der Brand- und Bevölkerungsschutz des Kreises gemeinsam mit dem Institut der Feuerwehr NRW eine „Stabsrahmenübung“ durchgeführt. 21 Führungskräfte von Feuerwehren, THW und Hilfsorganisationen sowie zehn „Fernmelder“ für die Funkkommunikation haben deshalb im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum (BRZ) in Altena-Rosmart für den Ernstfall geprobt. Hitzewellen, Unwetter, großflächige Vegetationsbrände: der Märkische Kreis hat in den vergangenen Jahren mehrfach mit großen Einsätzen Erfahrung machen müssen. „Dass sich solche Szenarien wiederholen, ist voraussichtlich nur eine Frage der Zeit. Umso wichtiger ist es, solche Situationen zu üben“, sagt Kreisbrandmeister Michael Kling.

Übungstermin bekannt, Szenario nicht

Die Führungskräfte im BRZ Rosmart kannten den Termin der Übung, das Szenario dagegen nicht. Angenommen wurde diesmal folgende, fiktive Einsatzsituation: eine gefährliche Lage, die mehrere Wald- und Vegetationsbrände aufgrund anhaltender Hitze und Trockenheit sowie zwischenzeitliche Stromausfälle umfasst. Der Rauch in Folge der Waldbrände am Lüdenscheider „Stilleking“ zieht sogar bis zum Klinikum Lüdenscheid. Weil es immer wieder zu weiteren Brandstellen kommt, wird überörtliche Hilfe angefordert. Und: es kommt zu Teil-Abschaltungen der Stromversorgung im Märkischen Kreis. In dieser simulierten Einsatzlage stehen die Koordination und das Abarbeiten verschiedener Einsatzstellen sowie Evakuierungsplanungen im Fokus.

Und so läuft ein Großeinsatz ab: Von der Einsatzstelle aus werden zunächst alle Anforderungen in den Stab eingebracht und im BRZ weiterverarbeitet. Für die Sachgebiete vor Ort gibt es eine Vielzahl von gut durchstrukturierten Arbeitsaufträgen, zum Beispiel für die Führung und Logistik oder für die Lagedarstellung. In regelmäßigen Lagebesprechungen werden alle Sachgebiete auf einen gemeinsamen Kenntnisstand gebracht, zum Beispiel in Bezug auf die Einsatzstellen oder die Anzahl eingesetzter Kräfte. Darin werden auch die Schwerpunkte für die nächsten erforderlichen Maßnahmen festgelegt.

Neue Software „Fireboard“

Ziel der Übung: die Koordinierung von Einsatzstellen sowie Evakuierungen zu proben und zu planen. Dabei kommt auch die vom Märkischen Kreis neu eingeführte Software „Fireboard“ zum Einsatz. Sie unterstützt die Führungskräfte bei der Koordinierung der Einsatzmittel. Zusätzlich kann mit Hilfe des Computerprogramms ein Einsatztagebuch geführt und Einsatzaufträge sowie Anforderungen können elektronisch übermittelt werden.

Kreisbrandmeister Michael Kling: „Die Übung dient dazu, die Einsatzbereitschaft und die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen zu stärken. Wir sind für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gut gewappnet. Nur, wenn wir die Abläufe unter möglichst realistischen Bedingungen miteinander vernetzt üben, können wir in einem potenziellen Ernstfall eine solche Lage bestmöglich bewältigen. Vielen Dank an alle Beteiligten und an das Institut der Feuerwehr, das die Regie übernommen hat.“

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