Dr.
Afroditi
Gemou
Jährlich werden über 2000 Kinder im Vorschulalter durch die Ärztinnen und Ärzte des Kinder –und Jugendärztlichen Dienstes im Märkischen Kreis untersucht.
Ob eine Behinderung vorliegt oder ein Kind von einer Behinderung bedroht ist, die sich oft durch Entwicklungsverzögerungen in verschiedenen körperlichen, geistigen oder seelischen Rückständen äußert, wird durch eine gute Testdiagnostik entscheidend geklärt.
Der Entwicklungstest ET 6-6 wurde in den Jahren 1994 –2000 am Zentrum für klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen entwickelt.
Der ET 6-6 ermöglicht eine Entwicklungsdiagnostik für Kinder von 6 Monaten bis 6 Jahren und gibt im Vergleich zu anderen Verfahren besonders frühzeitig -bereits mit 6 Monaten - die Möglichkeit, den Entwicklungsstand des Kindes zu testen.
Aspekte wie normale Entwicklung, Entwicklungsdefizite und individuelle Stärken werden differenziert erfasst.
Überprüft wird:
Je nach Alter des Kindes werden einige dieser Entwicklungsbereiche weiter untergliedert.
Die kognitive Entwicklung (Gedächtnis, Handlungsstrategien, Kategorisieren und Körperbewusstsein), die Sprache (rezeptiv und expressiv), die soziale Entwicklung (Interaktion mit Erwachsenen und Gleichaltrigen, Verhalten in Gruppen, soziale Eigenständigkeit).
Für insgesamt 12 Altersgruppen sind altersspezifische Aufgabenzusammenstellungen vorgenommen worden.
Das Verfahren umfasst insgesamt 113 Testaufgaben und 67 Elternfragen. Über die Elternbefragung wird schwerpunktmäßig die soziale und emotionale Entwicklung beurteilt.
Der Test ist vollständig standardisiert, es werden kinderfreundliche Materialien verwendet, die zur Testkofferausstattung gehören:
Der Test wird als Einzeltest durchgeführt und dauert je nach Alter des Kindes etwa 12 Minunten für Säuglinge bis 60 Minunten für Kinder im Vorschulalter. Während der gesamten Testdurchführung ist ein Elternteil
(Bezugsperson) anwesend.
Die diagnostische Zielsetzung des ET 6-6 dient der Erfassung des Entwicklungsstandes, d.h. er kann sowohl den normalen Entwicklungsverlauf als auch Abweichungen von der Altersnorm identifizieren.
Der Test wird im Rahmen der Förderdiagnostik eingesetzt, um Entwicklungsverzögerungen zu erkennen und Prognosen zu stellen bzw. passgenaue Therapieoptionen zu benennen.
Er wird im Kinder –und Jugendärztlichen Dienst seit 2007 angewendet: