Nachrodt und Altena können auf nicht viele historische Prominente zurückblicken. Einer der bekanntesten Namen ist dabei zweifellos Anton Wilhelm von Zuccalmaglio, seines Zeichens Heimatschriftsteller, Vielreisender und umstrittener Volksliedforscher. Auf Wanderungen im Sauerland und an Ruhr und Lippe sammelte er Geschichten, Sagen und Volksweisen und schrieb auch eigene Gedichte. Einige davon wurden von Brahms, Schumann und Mendelssohn-Bartholdy vertont, darunter die Volkslieder „Kein schöner Land in dieser Zeit“ oder „Die Blümelein, sie schlafen“.
Ab 1860 wirkte Zuccalmaglio als Privatlehrer und Erzieher der Familie von Löbbecke auf Haus Nachrodt. 1869 starb er dort. Sein Grabstein befindet sich heute auf der Burg Altena.
Wie unterschiedlich sein Geburtsort Waldbröl und sein Sterbeort Nachrodt mit der Andenkenpflege umgehen, zeichnet der in der Lennegemeinde lebende Historiker Dr. Christian Schulze (Universität Bochum) in seinem Vortrag „Zuccalmaglio – Rezeption und Andenkenpflege vor Ort“ nach. Er versucht Licht auf die Frage zu werfen, welche Rezeptionen Zuccalmaglio hier wie dort erfuhr und welche Projekte sich möglicherweise noch initiieren lassen. Selbstverständlich werden auch einige von Zuccalmaglios berühmten Liedern zu Gehör gebracht. Vier junge Musikerinnen von der Musikschule Lüdenscheid haben mit ihrem Musikschullehrer Christian Knaup Zuccalmaglios berühmteste Weisen einstudiert – und laden zum Mitsingen ein.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 11. September, um 19 Uhr im Festsaal der Burg Altena statt. Der Eintritt ist frei, auch Nicht-Vereinsmitglieder sind willkommen.
Weitere Informationen: Dr. Christiane Todrowski, Märkischer Kreis, Fachdienst Kultur und Tourismus, Kreisarchiv mit Landeskundlicher Bibliothek, Bismarckstraße 21, Altena, Telefon 02352 966 7055, E-Mail: kreisarchiv@maerkischer-kreis.de