Die Gewinner des „Heimatpreises 2024“ stehen fest. Die Preisverleihung mit Landrat Marco Voge fand am Montagabend im Ständesaal des Kreishauses Altena statt. Zum sechsten Mal hatte der Märkische Kreis den Wettbewerb „Unsere Heimat Märkisches Sauerland“ ausgelobt – er wird dabei vom Land NRW unterstützt. Insgesamt neun Projekte hatten sich diesmal beworben. Im Fokus standen dabei ehrenamtlich getragene Projekte mit einem spezifischen Bezug zur Märkischen Heimat, die den Heimatgedanken fördern und eine Strahlkraft im Kreisgebiet besitzen. Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte Hayley Bullock mit ihrer Violine. Sie arbeitet seit 2022 als Geigen-Dozentin beim Märkischen Jugendsinfonieorchester (MJO) und spielte am Montagabend Pop-Jazz. In der kommenden Winterphase wird sie mit dem Orchester als Solistin Mozart (Sinfonie Concertante Es-Dur) aufführen.
„Der Heimatpreis ist ein klasse Projekt, ermöglicht durch die Unterstützung des Landes NRW. Im Fokus steht das ehrenamtliche Engagement, das eine tragende Säule unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens bildet. Ohne Ihren freiwilligen Einsatz ist vieles nicht möglich. Deshalb muss solches Engagement entsprechend gewürdigt werden. Die vielfältigen und kreativen Ideen der Preisträgerinnen und Preisträger beweisen, wie lebendig und liebenswert unsere Heimat ist. Das zeigt: Unseren Bürgerinnen und Bürgern liegt ihre Region am Herzen“, sagte Landrat Marco Voge bei der Laudatio. Er war gemeinsam mit Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper, Vertretern der Kreistagsfraktionen sowie Detlef Krüger, Fachdienstleiter Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises, Teil der Jury.
Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper: „Die eingegangenen Bewerbungen zeigen eindrucksvoll das herausragende ehrenamtliche Engagement der Projektträgerinnen und Projektträger. Besonders der direkte Bezug zum Märkischen Sauerland verleiht dem Wettbewerb seinen identitätsstiftenden Charakter. Der Heimatpreis stärkt die Verbundenheit und das Gemeinschaftsgefühl in unserer Region. Die ausgezeichneten Projekte und Geschichten der Preisträger stehen stellvertretend für die Vielfalt und den unverwechselbaren Charakter des Märkischen Sauerlands. Sie sind ein starkes Stück Heimat und ein beeindruckendes Zeugnis dafür, wie tief die Märker mit ihrer Region verbunden sind.“
5.000 Euro für den Sieger
Mit 5.000 Euro wurde der erste Preis prämiert. Er geht an den Heimatverein Kierspe für sein Projekt „Werkstatt Geschichte“. Seit 2003 besteht der Zusammenschluss von Heimatforschern mit festen Veranstaltungen unter dem Dach der Volkshochschule.
Der Ursprung der Buch- und Veranstaltungsreihe „Werkstatt Geschichte“ liegt in den Feierlichkeiten anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums von Kierspe. Dazu, und auch lange zuvor, hatten Mitglieder des Heimatvereins Ereignisse aus der Vergangenheit zusammengetragen. 2003 rief der damalige Ortsheimatpfleger Hans Ludwig Knau die „Werkstatt Geschichte“ ins Leben. In dieser Werkstatt gaben Knau und Co. interessante und zum Teil hochwertige heimatgeschichtliche Begebenheiten in öffentlichen Vorträgen wider. Bis 2010 wurden vom Heimatverein in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Volmetal etwa 60 Vorträge über Kierspe und Rönsahl gehalten.
Reinhard Distel, der an mehreren Vorträgen beteiligt war, wollte verhindern, dass die aus dem Dunkel der Vergangenheit mühsam zusammengetragenen Informationen in Vergessenheit geraten. Deshalb wurden in Zusammenarbeit mit Marlen Vedder bis 2022 insgesamt 27 Bände von Kierspe und drei Bände von Rönsahl veröffentlicht – eine beeindruckende Zeitgeschichte.
Jeweils 2.500 Euro für Platz 2
Platz zwei teilen sich der Förderverein Wasser und Naturschutz Arche Noah aus Menden sowie der Verein Sokola.de aus Balve-Langenholthausen. Sie dürfen sich jeweils über 2.500 Euro freuen.
Das Wildbienen-Projekt des Fördervereins Wasser und Naturschutz Arche Noah aus Menden ist eine Herzensangelegenheit. Wenn von Bienen gesprochen wird, denken die meisten Menschen zunächst an Honigbienen. Ihre wildlebenden Verwandten, die Wildbienen, sind der Öffentlichkeit dagegen oftmals weniger bekannt. Dabei sorgen in Deutschland mehr als 550 Bienenarten für die Bestäubung von Blütenpflanzen. Das Gelände des Regionalzentrums Arche in Menden bietet daher mit den benachbarten Grünlandflächen, Obstbaumwiesen, Wäldern, einem Teich, Bach und Auwald einen perfekten Naturerlebnisraum auch für Wildbienen. Das Preisgeld, 2.500 Euro, möchte der Förderverein in weitere pädagogische Angebote investieren.
Sokola.de – das steht für Soziales, Kommunikation und Langenholthausen. Der Verein hat sich nach der Schließung der dörflichen Grundschule 2014 gegründet. Gemeinsames Ziel: das Gebäude mit Leben zu füllen und als Dorfgemeinschaftsraum zu nutzen - ein lebendiger Ort der Begegnung und mit viel Herz für alle im Dorf. Der Erfolg gibt dem Verein recht: Allein im vergangenen Jahr gab es dort 855 Veranstaltungen, angefangen von Sportstunden bis hin zu ganztägigen Veranstaltungen. Grund genug für die Heimatpreis-Jury, den Verein für seinen ehrenamtlichen Einsatz zur Stärkung des Heimatgefühls mit 2.500 Euro zu belohnen.
Auch ein Sonderpreis
Damit nicht genug: Mit einem Sonderpreis in Höhe von 500 Euro zeichnete der Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises die Schützenbruderschaft St. Hubertus Menden-Lürbke aus. „Mit Ihrem Verein tragen Sie dazu bei, die regionale Kultur des Märkischen Sauerlandes zu bewahren und erlebbar zu machen“, heißt es in der Urteilsbegründung der Jury.